Weinbaugebiete

Ferien auf dem Weingut

Von Katharina Lehmann · 2020

Auf ihre kulinarischen Kosten kommen Weinfans nicht nur in Südfrankreich oder Norditalien. Auch deutsche Weinregionen ziehen Urlauber und Ausflügler an, laden zum Wandern und Genießen ein. Vor allem an den Hängen im Südwesten der Bundesrepublik gedeihen die leckeren Trauben.

Ein kleines Dorf in einem Tal mit Weinhängen.
Auch in Deutschland gedeihen Weintrauben an sonnenverwöhnten Hängen. Foto: iStock / Britus

Eine Weinreise auf die Nordseeinsel Föhr oder an die brandenburgische Havel, vielleicht sogar nach Schweden oder in die Niederlande? Klingt exotisch, ist aber heute schon möglich. Denn an all diesen Orten haben sich erste Winzer niedergelassen, bauen sie erste Reben an. „Noch in den 1980er-Jahren war es in Norddeutschland zu kalt für Weinanbau“, sagt Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut in Bodenheim. Heute sei es aber durchschnittlich etwa ein Grad Celsius wärmer. Wein könne deshalb etwa 300 Kilometer weiter nördlich als noch vor 30 Jahren angebaut werden – zumal auch die neuen Rebsorten robuster geworden sind.

Winzertouren entlang der Weinbaugebiete von Rhein und Main

Nichtsdestotrotz: Die traditionellen Weinbaugebiete Deutschlands erstrecken sich nach wie vor entlang von Rhein und Main. Hier produzieren 80.000 Winzer auf 102.425 Hektar jedes Jahr rund 9,25 Millionen Hektoliter Wein. Hauptproduzent ist die Region Rheinhessen, gefolgt von der Pfalz und Baden. Auch in Deutschlands wärmster Region rund um Mannheim und Heidelberg fühlen sich neben Mandel-, Feigen- und Ölbäumen auch Weinreben wohl. Bereits seit 2000 Jahren wachsen die Rebstöcke die seichten Hänge empor.

Was die Weinbauregionen eint: Sie sind alle eine Reise wert. Denn nirgendwo in Deutschland regnet es weniger als hier. Dank der Schönwettergarantie lassen sich auch ausgedehnte Ausflüge planen. Rad- und Wanderwege schlängeln sich zwischen sanft geschwungenen Weinbergen und Obstplantagen hindurch, vorbei am glitzernden Wasser von Rhein und Main, an alten Burgen und ursprünglichen Fachwerkhäusern.

Und zwischendurch laden immer wieder Wirtschaften und Weinkeller zum Rasten und Genießen ein. Heimische Spezialitäten, mal herzhaft, mal süß, stärken Geist und Magen. Und dazu gibt es immer wieder ein Glas guten Wein.

Quellen:
www.deutscheweine.de/aktuelles/meldungen/
www.weingueter-in.de/deutschland/weinbau-weinkultur/

Wussten Sie schon, dass …

2020 der erste Jahrgang ohne heimischen Eiswein ist? In keinem der 13 deutschen Weinbaugebiete sei die für eine Eisweinlese erforderliche Temperatur von mindestens minus sieben Grad Celsius erreicht worden, hieß es beim Deutschen Weininstitut (DWI). Im Jahr zuvor konnten noch in acht Weinbaugebieten Trauben für Eiswein gelesen werden. Zwar werde der süße Wein weniger aus ökonomischen denn aus Reputationsgründen hergestellt und mache deshalb nur einen sehr kleinen Anteil der Weinlese aus. Trotzdem gilt er als deutsche Rarität unter den Weinen. Bleibt also zu hoffen, dass die Winzer in den kommenden Wintern wieder Frost sehen werden. Die Weinbauregionen sind alle eine Reise wert.

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