Genuss

Es muss nicht immer Glühwein sein

Von Andrea von Gersdorff und Katharina Lehmann · 2023

Ob mit oder ohne Alkohol – die Vorweihnachtszeit lockt mit köstlichen Getränken. Als kleine Überraschung für Weihnachts- oder Silvestergäste lassen sich zu Hause sowohl Klassiker als auch neue Trendgetränke gut zubereiten. Wichtig ist aber immer: Genießen Sie nachhaltig.

Zwei Frauen trinken auf dem Weihnachtsmarkt ein Heißgetränk.
Weihnachtliche Heißgetränke – zu Hause und auf dem Weihnachtsmarkt ein Genuss. Foto: iStock / kzenon

Sie lieben Glühwein und können es gar nicht erwarten, dass der Weihnachtsmarkt öffnet? Dann freuen Sie sich lieber nicht zu früh. Denn möglicherweise hat ein neues Getränk, das seit ein paar Jahren Deutschland erobert, den Glühwein verdrängt: das Glühbier. Sie haben sich nicht verlesen. Glühbier ist ein alkoholisches Heißgetränk belgischer Provenienz. Es besteht aus süßsaurem Kirschbier, das mit Honig oder Zucker und verschiedenen Gewürzen wie Nelken, Sternanis, Kardamom und Zimt versetzt wird. Auch Rum kann hinzugefügt werden. 

Aber Spaß beiseite, Glühwein ist noch die Nummer eins auf Weihnachtsmärkten. Dabei ist die Erfolgsformel des Klassikers denkbar einfach: Rotwein wird mit Zimt, Gewürznelken, Sternanis, Zitronenschale und Zucker vermischt und erwärmt. Aber Vorsicht: Glühwein darf nicht auf mehr als 78 Grad erhitzt werden, sonst verdampft der Alkohol, und der Geschmack verschlechtert sich. Außerdem muss er mindestens sieben Prozent Alkohol enthalten, um überhaupt als Glühwein bezeichnet werden zu dürfen.

Die Palette der weihnachtlichen Heißgetränke ergänzen Glühbier, Feuerzangenbowle, die aus Rotwein, Rum und viel Zucker hergestellt wird, sowie Glögg, ein skandinavisches Getränk aus Rotwein, Gewürzen plus klarem Schnaps. Für Glühmost, der hauptsächlich in Österreich und Süddeutschland getrunken wird, wird alkoholhaltiger Apfelmost mit Zimtstangen, Gewürznelken, Zitronenscheiben und Sternanis versetzt und erhitzt. Und dann gibt es an den Ständen der Weihnachtsmärkte natürlich noch die Trendgetränke: Weißer Glühwein, heißer Caipirinha oder Bombardino bringen Abwechslung in die Becher.

Genuss Gemütlich zu Hause 

Die leckeren Wintergetränke lassen sich aber nicht nur auf dem Weihnachtsmarkt genießen. Für einen gemütlichen Abend auf dem Sofa können Sie viele Heißgetränke auch selbst zu Hause zubereiten. Der Grog – heißer Tee mit Rum und Zucker – wärmt von innen wie außen. Für Kaffeetrinker bietet sich Irish Coffee an; Schokofans setzen auf Lumumba. Kinder freuen sich über einen heißen Apfel- oder Beerenpunsch. Und auch die heiße Schokolade oder ein wohltuender Tee kommen sicher nie aus der Mode.

Zum Weihnachtsfest oder zu Silvester lassen Wein, Bier und Sekt die richtige Stimmung aufkommen. Sie können aber auch mit ein paar einfachen Handgriffen gepimpt und in leckere Cocktails verwandelt werden. Überraschen Sie Ihre Gäste zum Silvesterfest zum Beispiel mit einem Granatapfelsekt mit Rosmarin oder einem Aperol Afternoon.

Nachhaltig genießen

Geht das alles auch nachhaltig und regional? Leider nur bedingt. Klar, Gewürze wie Zimt, Nelken oder Vanille und auch Kaffee, Kakao und Tee kommen aus fernen Landen, sie lassen sich aufgrund der klimatischen Bedingungen in Deutschland und Europa nicht anbauen. Zitronen und Granatäpfel stammen zumindest aus Italien oder Spanien, Äpfel, Rosmarin und Milch hingegen gibt es von deutschen Bauern. Besser sieht es bei den Spirituosen aus: Wein, Schnaps und Bier, selbst Whisky und Rum sind als heimische Produkte erhältlich. Nicht alles ist im Supermarkt zu finden, aber das Internet hilft bei der Beschaffung weiter. 

Zum nachhaltigen Genuss gehört es aber auch, alkoholfreie Alternativen anzubieten. Bier, Wein und Sekt gibt es längst auch ohne Umdrehungen – gut für Menschen, die mit dem Auto unterwegs sind oder Medikamente einnehmen, werdende und junge Mütter sowie diejenigen, die in der feierfreudigen Zeit etwas kürzer treten möchten oder einfach keinen Alkohol mögen. Klar sollte hier auch sein: Nein heißt nein – auch beim Drink. Niemand rechtfertigt sich gerne für seine Getränkewahl. 

Und für alle anderen gilt: Gönnen Sie sich etwas, und genießen Sie – aber immer mit Bedacht. Denn die leckeren Drinks haben es in sich: Zum einen enthalten sie meist hochprozentigen Alkohol wie Rum oder Schnaps, zum anderen erweitert warmer Alkohol die Gefäße und regt Stoffwechsel und Kreislauf an. Der Alkohol geht dadurch schneller ins Blut über und macht auch schneller betrunken.

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