Baden-Württemberg

Vielfalt im Südwesten

Von Oskar Rheinbach · 2017

Erfindergeist, Wintersport und Lebensart – Baden-Württemberg ist so vielseitig wie seine Landschaften und Menschen. Das Ländle lockt nicht nur Ausflügler an. Es zieht auch Tüftler und Unternehmer in seinen Bann

 Eine Kuckucksuhr hängt an einem Baum im Wald
Die Kuckucksuhr – typisches Mitbringsel aus dem Schwarzwald

Es gibt eigentlich nur wenige Gründe, das südwestliche Bundesland zwischen Rhein, Bodensee und Odenwald als „Ländle“ zu bezeichnen. Was Fläche und Bevölkerung angeht, zählt Baden-Württemberg immerhin zu den größten Bundesländern. Wirtschaftlich ist es ein Schwergewicht: Hier wurde nicht nur das Automobil erfunden, die Tüftlermentalität ist legendär, aber ebenso Fleiß, Ordnung – und auch die Lebenslust.

Abwechslungsreiches Ländle

So vielseitig wie die Mentalität ist das touristische Angebot. Das fängt beim weltberühmten Schwarzwald an mit seinen stillen Wäldern, den romantischen Tälern, den Bauernhöfen und natürlich den Kuckucksuhren. Im südlichen Schwarzwald erhebt sich der Feldberg mit seinen knapp 1.500 Höhenmetern, im Winter traditionelles Skigebiet, den Rest des Jahres – wie der gesamte Schwarzwald und die angrenzende Schwäbische Alb – wunderschönes Wandergebiet. Und Kernland deutscher Geschichte: Neben vielen anderen Burgen und Schlössern wartet das Land mit der beeindruckenden Stammburg der Hohenzollern auf. Im Süden lockt der Bodensee vor majestätischer Alpenkulisse mit Wassersport, der Blumeninsel Mainau, der traditionsreichen Universitätsstadt Kon­stanz oder malerischen Uferstädten wie Meersburg oder Friedrichshafen. Auch hier hat der Erfindergeist Spuren hinterlassen – in Friedrichshafen wurde einst das Zeppelin erfunden, seit 1996 gibt’s ein eigenes Museum.

Schlemmen vor historischer Kulisse

Baden-Württemberg ist aber auch bekannt für seine Städte. Zu nennen sind Universitätsstädte wie Heidelberg mit dem berühmten Schloss, Freiburg und Tübingen mit ihrem von Studenten geprägten lebendigen Stadtbild. Orte wie Rothenburg ob der Tauber stehen für das deutsche Fachwerkstädtchen schlechthin, in Ulm erhebt sich der höchste Kirchturm der Welt, im Zentrum von Mannheim heißen die Straßen „T5“ oder „O3“, die Kurstadt Baden-Baden (eine von über 60) war schon bei den Zaren beliebt und die Landeshauptstadt Stuttgart ist geprägt von Kunst, Kultur – und natürlich der Automobilindustrie. Kulinarisch kommen Reisende sowieso auf ihre Kosten. Über 70 Sternerestaurants finden sich in Baden-Württemberg, baden-württembergische Weine gehören zu den besten der Welt. In den Besenwirtschaften – in manchen Gegenden auch „Straußen“ genannt und nur einen Teil des Jahres geöffnet – genießt man Grauburgunder, Gutedel oder Trollinger zu deftiger Kost wie Zwiebelkuchen oder Brägele (Bratkartoffeln). Dort lässt sich auch Freundschaft schließen mit den Einwohnern. Zuweilen etwas reserviert, tauen sie bei einem Viertele Wein schnell auf und geben Auskunft über ihr schönes Land. Natürlich auf Schwäbisch oder – nicht dasselbe! – Badisch. Und spätestens dann wird es gemütlich. Es ist halt doch ein Ländle, aber ein ungemein vielseitiges.

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