Nordrhein-Westfalen

Am Ende eine Kaffeetafel

Von Andrea von Gersdorff · 2017

Das bevölkerungsreichste Bundesland ist kein klassisches Urlaubsland. Zu Unrecht, denn es bietet vielfältige Geschichte und Kultur, vereint Natur und Industrie. Für jeden ist etwas dabei – NRW-Besucher sollten deshalb mehr als nur einen kurzen Abstecher in das faszinierende Land im Westen der Bundesrepublik unternehmen.

Das ehemalige Steinkohlebergwerk Kokerei Zollverein in Essen
Bei Nacht entfaltet das ehemalige Steinkohlebergwerk Kokerei Zollverein in Essen seinen besonderen Charme

Über 2.000 Jahre abwechslungsreiche Geschichte haben ihre Spuren hinterlassen: Köln als eine der ältesten Städte Deutschlands ist nach wie vor der zugträchtigste Magnet des Landes Nordrhein-Westfalen. Der Dom im gotischen Stil ist das Wahrzeichen Kölns – weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Im gesamten Stadtgebiet zeugen jedoch zahlreiche Spuren von der bewegten Geschichte. Zu bewundern sind sie in den zahlreichen Museen – zum Beispiel dem Römisch-Germanischen Museum, das die bedeutendsten Überreste der römischen Zeit ausstellt. Ebenso stehen allein zwölf große romanische Kirchen für beeindruckende mittelalterliche Baukunst. Gleichzeitig geizt Köln nicht mit moderner Kunst: Mit dem Museum Ludwig und der Kunstmesse Art Cologne hat es sich zu einer Kunststadt von Rang entwickelt.

Von Schlössern zur Industrie

Nicht weit von Köln finden sich Barock und Rokoko. In Brühl liegen die Schlösser Augustusburg und Falkenlust, die zu den bedeutendsten Bauwerken dieser Zeit in Deutschland zählen. Der Schlosspark gilt als Denkmal der Gartenkunst von europäischem Rang. Beeindruckend im Schloss Augustusburg sind vor allem das Prunktreppenhaus sowie das Gelbe Appartement. Im Schloss Falkenlust sind die vollständig erhaltenen Lack-Kabinette sehenswert. Doch Nordrhein-Westfalen kann auch anders: Der Industriekomplex Zeche und Kokerei Zollverein in Essen lädt zur Besichtigung alter Industriekultur. Die einst weltweit größte Steinkohlenzeche beeindruckt neben ihrer Größe auch mit ihrer Architektur: Der Doppelbock-Förderturm ist das bekannteste Wahrzeichen des Ruhrgebiets. Eine Reihe Museen und Führungen bringen dem Besucher die Geschichte des Ruhrgebiets und die Arbeit auf der Zeche näher. Rund um das Gelände des Zollverein-Parks führt eine Promenade durch die teils exotische, teils heimische Flora und Fauna. Einen gegenteiligen Eindruck des Zeitalters der Industrialisierung vermittelt nicht weit vom Essener Baldeney-See die Villa Hügel, das ehemalige Wohn- und Repräsentationshaus der Industriellenfamilie Krupp.

Die Bergische Kaffeetafel

Während sich der Teutoburger Wald mit Hermannsdenkmal, Externsteinen oder zahlreichen Schlössern einen Namen gemacht hat, ist das gebirgige Bergische Land mit Wuppertal als Ausgangspunkt ein Geheimtipp. Sehenswürdigkeiten wie der Altenberger Dom aus dem 12. Jahrhundert und Schloss Burg, die Stammburg der Grafen von Berg, zeugen von der langen Geschichte. Typisch sind auch die zahlreichen Fachwerk- und Schieferhäuser in historischen Altstädten wie Wermels­kirchen oder Gummersbach. Nicht wenige Rad- und Wanderwege führen durch das Bergische Land. Ob man nun quer durch oder einmal rundum wandert oder per Rad die Region erkundet, an einem kommt keiner vorbei: Man muss die traditionelle Bergische Kaffeetafel mit Kaffee, Brot, Aufschnitt, Milchreis und Waffeln probieren.

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